For a long time, Sasha Waltz and Georg Friedrich Haas wished to collaborate but never had an opportunity to realize the plan. That changed when Waltz took over as co-intendant of the Berlin State Ballet in August 2019. The commissioned work SYM-PHONIE MMXX was scheduled to be performed in March 2020 but that turned out to be one of the first premieres scuppered by the COVID lockdown. Almost exactly two years later, in March 2022, an audience was finally treated to the work’s premiere at the Staatsoper Unter den Linden. Along with the dancers of Sasha Waltz & Guests, conductor Ilan Volkov and the Staatskapelle Berlin were responsible for a superb realization of this composition, which is also intended for purely orchestral performance in the concert hall.

SYM-PHONIE MMXX (2019)

für Tanz, Licht und Orchester
WP: 13.03.2022, Berlin
A Staatsballett Berlin production, co-produced by Sasha Waltz & Guests
With dancers of Sasha Waltz & Guests

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About SYM-PHONIE MMXX

Sasha Waltz has created a new work for dance and music at the Staatsballett Berlin. The choreographer commissioned the renowned composer Georg Friedrich Haas to compose original ballet music for a joint creation. After numerous operas, this is his first official stage work for dance.

Composed for a large symphonic ensemble of the Staatskapelle Berlin, the music gives room to elements defined by dance, which create a close connection between musical language and the dancers' body language. Georg Friedrich Haas is one of the most successful composers of contemporary music. His success is due in part to his utopic urge, "unattainable in hundred percent perfection," to create a new music that is both expressive and soothing ― not despite of its newness but precisely because it is new.


The production's concept, in the best tradition of dance history, is based on the inspiring encounter of the arts and has been declared the artistic guideline: music, dance and visual arts are transformed by Sasha Waltz and her team into a full-length work which was originally set to premiere on the stage of Staatsoper Unter den Linden in 2020. As it had to be cancelled three weeks prior as part of corona safety measures, it will finally celebrate its world premiere two years later.

Reviews

Die Musik von Georg Friedrich Haas lässt in der ersten Hälfte oft bedrohliche oder sirenenähnliche Klänge an- und wieder abschwellen, als wäre das Orchester ein Akkordeon, das man langsam zusammendrückt. In der Mitte pausiert die Musik lange. In der zweiten Hälfte erinnert das Orchester wieder an einen Zusammenklang einzelner Instrumentengruppen statt an Elektronik, man wittert Strawinsky-Morgenluft und freut sich über die originellen Einsätze des Schlagwerks. Später erklingt Geistermusik im Dunkeln, das liebt der Komponist. So schön und interessant Haas das ausformuliert, so sehr stört, wie im Tanz, eine aus dem Nichts hochschießende und dann total übersteuerte Emotionalität, die nirgends hinführt.


Aktueller als diese Kreation von Sasha Waltz könnte eine Uraufführung nicht sein. […] Diese plötzliche bestürzende Realität spüren sofort alle im großen Saal der Staatsoper Berlin und denken an den Krieg in der Ukraine und das Leid, das die Kampfhandlungen und Bombardierungen heraufbeschwören. Dazu passt unerwarteterweise die Musik des renommierten Komponisten Georg Friedrich Haas, ein Auftragswerk von Sasha Waltz. Nach zahlreichen Opern ist „SYM-PHONIE MMXX“ sein erstes offizielles Bühnenwerk für den Tanz, engagiert dargeboten von der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Ilan Volkov. Mitunter klingt es aus dem Graben, als würden Bomben fallen und Geschosse durch die Luft zischen. […] Das spürbar aufmerksame und beeindruckte Publikum spendet schließlich anhaltenden Beifall für alle Mitwirkenden. […] Kein parfümiertes Märchen aus angeblich besseren Zeiten, sondern die krasse Gegenwart, gestaltet mit Können und Engagement von einer internationalen Tänzerschar.

Haas‘ Musik klingt neu, aber nicht fremd, schon gar nicht befremdlich. Sie klingt anspruchsvoll, gestaltet breite, sich langsam entwickelnde Klangflächen, und berührt doch auch. Sie flirrt und surrt und schnarrt zu Beginn, baut bedrohliche Gebilde auf, zu denen Waltz stimmige Bilder von Chaos, Gegeneinander, Entfremdung und Zerstörung choreographiert. Die Musik trommelt den Rhythmus zu Szenen des Kampfes und hebt am Ende, getragen von den Blasinstrumenten und Streichern, an zu großem, dunklem, in Momenten spätromantischem Klang, bewegend, versöhnend, „tief“ – bevor sich Musik und Tanz und Licht in Nichts auflösen. […] Die Sinfonie als Gesamtkunstwerk – der Plan geht musikalisch auf, weil sich die weiteren Elemente in den Dienst der Musik stellen, weil sie „mitklingen“.

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