Alexander Zemlinsky: Ein Lichtstrahl

Zemlinsky Lichtstrahl Critical Edition by Ricordi

Herausgegeben von Antony Beaumont

Mimodram mit Klavier 
Text: Oskar Geller
Uraufführung: 23.04.1992, Wien


Über das Werk

Sowohl die Handlung als auch die Musik nehmen den Stummfilmstil einer späteren Ära vorweg. In mancher Hinsicht wirkt das Stück aber auch wie eine parodistische Vorschau auf den 1915-16 entstandenen Einakter Eine florentinische Tragödie. Nachweisbar sind thematische Bezüge zur B-dur Symphonie von 1897 (T. 373 und 38115), und das Hauptthema der Lustspielouvertüre von 1894 wird ausführlich zitiert (T. 368ff.), doch insgesamt steht das Werk in Zemlinskys Schaffen isoliert da. Auf der Suche nach einem passenden Überbrettl-Ton verzichtete er weitgehend auf technisches Raffinement und den sonst für ihn typischen Feinschliff, und bediente sich bewusst eines grobschlächtigen Klaviersatzes mit jähen, beinahe primitiven Übergängen (T. 21-23, 364-365), klezmerhaften Synkopen (T. 344-351), Tschaikowsky-Parodien und einem köstlich spöttelnden Wienerwalzer.

Kritische Edition

Die vorliegende Ausgabe folgt weitgehend dem Notentext des Autographs, 19 doch wurde auch stellenweise auf die (nicht sonderlich zuverlässige) Kopistenabschrift zurückgegriffen (z.B bei T. 3-4, die Zemlinsky im Autograph mit einem Caret-Zeichen zwar angedeutet, jedoch nicht ausgeführt hat). Wulf Konolds Transkription der szenischen Anweisungen folgt der Handschrift Zemlinskys und den Einlagen der „Dresdner“ Fassung. Da beide Fassungen ihre Vorzüge haben, werden auch beide wiedergegeben.

Text: Antony Beaumont