Enno Poppes Violakonzert
Filz ist ab sofort in einer Studioersteinspielung auf CD erhältlich. Die Wergo-Produktion bringt den Auftraggeber der Komposition, das Ensemble Resonanz, und die Solistin der Uraufführung Tabea Zimmermann wieder zusammen, Poppe selbst übernimmt erneut die Leitung. Neben
Filz umfasst das Album außerdem zwei weitere Poppe-Werke im Auftrag des Hamburger Ensembles:
Stoff und
Wald. Reinhard Brembeck resümiert in der Süddeutschen Zeitung: "Diese Musik ist unsentimental rhythmisch, sie kombiniert Momente der minimal music mit Strawinskys Herbheit und erschafft so wild wuchernde Klanglandschaften in gleißendem Licht".
Das Making-Of-Video bietet spannende Einblicke in die Zusammenarbeit von Solistin, Ensemble und Komponist bei diesem Studioprojekt.
Filz (2013/2014)
für Bratsche und Kammerorchester
vla - 4cl - str (4.4.4.4.2)
UA: 11.04.2015, Wien
Rezensionen
"Wer das Wort Filz hört, muss an die derzeit allerorten vorgeschriebenen Gesichtsmasken denken und damit an den politisch-wirtschaftlichen Filz, der mit ihrer Beschaffung verbunden ist. Nichts davon aber hatte Komponist Enno Poppe im Sinn, als er seinen Dreiteiler 'filz' für die grandiose Bratscherin Tabea Zimmermann und für das schon in Pergolesis "Stabat mater" überwältigende Ensemble Resonanz schrieb. Poppe liebt solche Titel aus der materiellen Welt, die beiden anderen Stücke auf dieser von ihm dirigierten CD heißen "stoff" und "wald". Diese Musik ist unsentimental rhythmisch, sie kombiniert Momente der minimal music mit Strawinskys Herbheit und erschafft so wild wuchernde Klanglandschaften in gleißendem Licht."
Süddeutsche Zeitung, 29.03.2021
"Auf
Enno Poppe – Filz (Wergo) dokumentiert das Ensemble seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Berliner Komponisten Enno Poppe, einem Meister der mikrotonalen Streichmusik, die nie akademisch, sondern immer rasant klingt."
Die Zeit, 25.03.2021
Interview mit Tabea Zimmermann
Viele namhafte Komponisten haben Werke für Sie geschrieben. Erfahrungsgemäß bedeutet dies einen erheblichen Mehraufwand: Warum tun Sie sich das an?
Mehraufwand klingt lustig für mich! Ich erarbeite ja ständig neue Werke, beiße mir die Zähne an allem möglichen aus – zum einen, um Routine aus dem Weg zu gehen, zum anderen, da es einfach nichts Schöneres gibt als einen Erkenntnisgewinn und einen größeren Erfahrungsschatz. Ich freue mich auf das Neue und sehe daher auch das Altbekannte immer wieder aus einer anderen Perspektive.
Haben Sie im Vorfeld gemeinsam mit Enno Poppe Dinge auf Ihrem Instrument ausprobiert?
Wir haben uns im letzten Winter in Berlin kennengelernt und dabei einige Klänge zusammen ausprobiert. Enno Poppe hatte bereits eine klare Vorstellung von einem dynamischen Klang. Mich faszinierte dabei die entfernte Verwandtschaft mit der chinesischen Geige Erhu.
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Partitur von Filz