It is over 22 years ago that Bählamms Fest (The Feast of the Lambs) celebrated its premiere as a commission from the Vienna Festival. With great effort, the electronics have been adapted to today’s possibilities and requirements, making Bählamms Fest playable once again. Under the musical direction of Sylvain Cambreling, and staged by Irish directing-duo Dead Centre (Bush Moukarzel and Ben Kidd), Bählamms Fest has just opened the Ruhrtriennale 2021 under the new direction of Barbara Frey.

Bählamms Fest (1993/1997-1998)

Music theatre in 13 scenes
Text: Elfriede Jelinek after Leonora Carrrington
2S.Ms.Ca.Ct.T.Bar.Man’s voice.2Child’s voice - fl.cl.bcl.sax.bsn - hn.2tpt.trb.tba - 2perc - egit.acc.pf.theremin - 2vl.vla.2vc.db - live-elec.samples
WP: 19.06.1999, Vienna

Performances

15./16./18./19./21./22.08.2021
Ruhrtriennale, Dead Centre (dir.), Ensemble Modern, Sylvain Cambreling (cond.)

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Previous performances

19.06.1999 (WP)
Vienna Festival, Nicholas Broadhurst (dir.), Klangforum Wien, Johannes Kalitzke (cond.)

20.06.2002 (EA)
DeutschesSchauSpielHausHamburg/Hamburgische Staatsoper, Vera Nemirova (dir.), Patrick Davis (cond.)

06.09.2002 (EA)
Luzerner Theater/Lucerne Festival, Kazuko Watanabe (dir.), Christian Arming (cond.)

Live recording of the world premiere

About Bählamms Fest

Her husband is an alcoholic, her mother-in-law a lascivious tyrant, her brother-in-law a half-wolf – and the country house is in the back of beyond. Sheep graze outside while Theodora the young wife sits in the nursery hoping for snow. Trapped in the morbid, repressive world of the Carnis family, she dreams of breaking away. Jeremy, the seductive wolf-man figure, promises her the opposite of bourgeois torpor. But love will not bring salvation, just more dead lambs, while inside the house of Carnis, hatred rears its head and with it the persecution of anyone different. In a fantastic, surreal orgy of Christmas celebrations the boundaries between the present and the past, the living and the dead, man and beast, desire and reality all break down. The house as a space that protects the individual dissolves into thin air.

In their intermedia opera Bählamms Fest based on Leonora Carrington’s play The Feast of the Lambs, Olga Neuwirth and Elfriede Jelinek gaze into the gaping cracks in the house that the surrealist »built« while fleeing across Nazi-occupied France in 1940. Neuwirth, who calls Bählamms Fest her own »House of Usher«, blasted unfamiliar escape routes out of this intolerable reality into unreal visual and musical spaces in the 1990s. The Irish directing duo Dead Centre will transport Neuwirth’s pioneering intermedia work to a time where the boundaries between reality and virtuality really have disappeared and escaping into fictitious worlds of wish fulfilment takes on new resonances as an expression of despair at inhuman coldness and barbarism.

Reviews

(English translations coming soon)

„Neuwirth hat […] einen pandämonischen Klangraum voller Zitate, Geräusche und musikalischer Fundstücke geschaffen, in dem das Fremde und das Vertraute, Erfüllung und Katastrophe, unmittelbar beieinanderliegen. […] Die scheinbar anarchische Mixtur aus Kinderliedern und brutaler Klangentladung, Operngesten und Melodram, verzerrtem Ländler und glasig klingenden Klangbändern fügt sich wundersam zur höheren Einheit: Nie wirkt diese Musik eklektisch. Dead Centre treibt das surreale Spiel mit Identitäten und Vervielfältigungen auf der Bühne optisch suggestiv weiter und widersteht dabei glücklich der Versuchung, dem Stück eine Deutung aufzudrücken, die es nur reduzieren könnte.“

„Jede Metapher, jede Note ist perfekt gesetzt.“ —Der Freitag, 19.08.2021

„Neben der Atmosphäre aus der Tiefe des Raums, die gleichwohl wirkt, ist es die Musik Neuwirths, die den Abend trägt. Sie liegt bei Sylvain Cambreling und dem fabelhaften Ensemble Modern, samt allen Live-Electronic-Zugaben in den besten Händen. Neuwirth greift beherzt und mit Lust ins Klanguniversum, scheut sich vor keiner Zersplitterung oder zitierenden Anspielung, lässt es stöhnen, jaulen und ächzen, als würde die Jahrhunderthalle selbst abgelagerte Klangsegmente ihrer Vergangenheit absondern.“


„Für Frauen und diskriminierte Personen ist das Leben im Patriarchat kein Spaziergang. […] Analyseansätze dazu wuchern wie Efeu und […] Bählamms Fest könnte als ein solcher Analyseansatz verstanden werden. Doch sie ist noch deutlich mehr als das: ein Lamento, ein Horrorfilm, ein Manifest und in ihrer Inszenierung durch die Theaterkompanie Dead Centre große politische Kunst.“

„Olga Neuwirth hat nicht nur ein Faible für das Groteske. Sie denkt durch und durch musiktheatralisch. Ihre Musik zu Bählamms Fest ist insgesamt klanglich sehr vielfältig. Zur unwirklichen Welt passt das wie aus anderen Welten klingende Theremin mit seinen singenden Sinus-Schwingungen. […] Mit dem sogenannten Morphing kann sie Menschenstimmen mit Tierlauten mischen. Auch dadurch verstärkt sie das Surreale, das schon im Sinne Leonora Carringtons und ihrer Theaterfassung der Geschichte war.“

„Es ist, als sei in eine Opernpartitur von Richard Strauss und in eine Mahler-Sinfonie der gewitzte Schreck und schillernde Schock gefahren: Es trillert, klirrt und schnalzt, rauscht wie bei der Sendersuche am Radio; mal trompetet die Musik zur Attacke und imitiert die Feuerwehrsirene, mal walzert sie in einen Dreivierteltakt und ruft das Geblök leidender Lämmer auf.“