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Fujikura, Dai

Dai Fujikuras Werk umfasst Oper, Orchesterwerke, Ensemblestücke, Kammermusik und Filmmusik. Geboren 1977 in Osaka, Japan, zog er im Alter von 15 Jahren nach Großbritannien, um die Sekundarstufe zu beenden. Im zweiten Jahr seines Studiums gewann er als jüngster Komponist die Serocki International Composers Competition. Seitdem wurden ihm viele weitere wichtige Preise verliehen, darunter der Ivor Novello Award, der Royal Philharmonic Society Award, der Otaka-Preis, der Akutagawa Award for Music Composition, der WIRED Audi Innovation Award, der Paul Hindemith Prize und der Silver Lion der Biennale in Venedig.

Internationale Tätigkeiten
Dank zahlreicher internationaler Co-Aufträge wurden Fujikuras Werke in Europa, Asien, sowie in Nord- und Südamerika aufgeführt. Sein Shamisen Concerto wurde 2019 beim Mostly Mozart Festival im Lincoln-Center uraufgeführt. Von 2014 bis 2017 hatte er die Position des composer-in-residence des Nagoya Philharmonic Orchestra inne, später des Orchestre national d'Île-de-France. 2016 und 2019 kuratierte er Konzerte des La Folle Journée au Japon Festival in Tokyo. Fujikura erhielt zudem Aufführungen und Aufträge unter anderem von Orchestern wie den Bamberger Symphonikern, dem Münchener Kammerorchester, dem L‘Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Philharmonia Orchestra, dem Tokyo Philharmonic Orchestra, dem Chicago Symphony Orchestra, der New Japan Philharmonic, dem NHK Symphony Orchestra, dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra und dem Melbourne Symphony Orchestra. Er arbeitete mit dem Ensemble Modern, dem Arditti Quartet, dem Ensemble intercontemporain, dem International Contemporary Ensemble, der Oslo Sinfonietta, dem Asko Ensemble, dem Klangforum Wien und dem BIT20 Ensemble zusammen. Seine Werke wurden von Ultraschall Berlin, dem Lucerne Festival, den Salzburger Festspielen, dem Punkt Festival, dem Spoleto Festival, dem Huddersfield Contemporary Music Festival und Tanglewood im Programm aufgenommen und von Dirigenten wie Pierre Boulez, Peter Eötvös, Jonathan Nott, Kazuki Yamada, Martyn Brabbins, Peter Rundel und Alexander Liebreich aufgeführt.

Oper
Dai Fujikuras erste Oper Solaris, ein gemeinsamer Auftrag des Théâtre des Champs-Élysées, der Opéra de Lille, der Opéra de Lausanne, sowie dem Ensemble intercontemporain, wurde 2015 in Paris uraufgeführt. Saburo Teshigawara schrieb für diese Oper nicht nur das Libretto, sondern führte auch Regie bei der multimedialen Produktion, die Tanz, Elektronik und einen 3D Film beinhaltet. Die Oper basiert auf dem gleichnamigen bekannten Science-Fiction Roman von Stanisław Lem. Im Theater Augsburg wurde Solaris 2018 mit einer Neuproduktion in Deutschland erstaufgeführt. Seine Kinderoper The Gold-Bug, nach Edgar Allan Poes gleichnamiger Kurzgeschichte, feierte im gleichen Jahr Weltpremiere am Theater Basel, gefolgt von Aufführungen in Frankreich und Luxemburg.

Aufnahmen
Fujikuras Debütalbum Secret Forest wurde 2012 von NMC Recordings produziert. Seitdem produzierte er zahlreiche Alben, darunter Mirror, das vier seiner Orchesterwerke beinhaltet, Ice, erschienen auf dem Label Kairos und das nach seinem Liederzyklus benannte Album my letter to the world, das von seinem eigenem Label Minabel in Zusammenarbeit mit SONY Japan produziert wurde. Eine komplette Auflistung seiner Aufnahmen ist auf http://www.daifujikura.com/un/discography.html zu finden.

Grenzüberschreitungen
Fujikura hat zudem eine enge Bindung zu der experimentellen Pop-/Jazz-/Improvisationswelt. Seine Co-Komposition mit Ryuichi Sakamoto peripheral movement für Elektronik wurde 2013 in der Hakuju Hall in Japan uraufgeführt. Seine gemeinsamen Arbeiten mit David Sylvain wurden für Sylvains Album Died in the Wool aufgenommen. Jan Bang veröffentlichte ein Album bei Jazzland Records, das Fujikuras Kollaborationen mit Jan Bang und Sidsel Endresen beinhaltet. Für den japanischen Filmhit Mitsubachi to Enrai - (Listen to the Universe), der von einem Pianistenwettbewerb handelt, komponierte er das Klavierstück Spring and Asura.

Aktuell
Fujikuras Klavierkonzert Akiko’s Piano feierte 2020 Weltpremiere. Unter der Leitung von Tatsuya Shimono wurde es am “Evening of Peace Concert” des Hiroshima Symphony Orchestra und Solistin Mami Hagiwara in Gedenken an den Atombombenabwurf in Hiroshima uraufgeführt. Momentan komponiert er seine dritte Oper, deren Premiere noch dieses Jahr stattfinden soll. Seit 2017 ist Fujikura am Metropolitan Theater als künstlerischer Leiter des Born Creative Festival in Tokyo tätig und unterrichtet im Rahmen der gemeinnützigen Organisation El Sistema Japan seit 2015 Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren in Komposition.

Dai Fujikura wird von Ricordi Berlin verlegt.


http://www.daifujikura.com