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Eggert, Moritz

Moritz Eggert wurde 1965 in Heidelberg geboren. Er studierte Klavier an der Frankfurter Musikhochschule (Leonard Hokanson) und Komposition an der Münchner Musikhochschule (Wilhelm Killmayer) und der Guildhall School for Music and Drama (Robert Saxton) in London.

Als Komponist setzt sich Moritz Eggert gerne zwischen alle Stühle, seine Musik ist provozierend und herausfordernd, berauschend und inspirierend. Melodik und Emotionalität stehen für ihn nicht im Widerspruch zu experimentellen oder performativen Klangideen. Getreu seinem Grundsatz – „in Musik muss für alles Platz sein, das auch im wirklichen Leben Platz hat“ – schöpft er hierbei aus unterschiedlichsten musikalischen Ausdrucksformen und bringt dabei stets seine reichhaltige Erfahrung als Klavierinterpret, Performer, Dirigent und Sänger ein, im Sinne einer von ihm als „atopisch“, also „außergewöhnlich“ deklarierten Musik. Als bekannter Blogger („Bad Blog of Musick“) und Autor engagiert er sich zudem für eine aktivere Rolle der zeitgenössischen Musik im öffentlichen Bewusstsein.

„Wenn man den Namen Moritz Eggert liest muss man mit einem rechnen: Mit allem. […] Moritz Eggert beherrscht die Kunst, auch Banales aus dem Alltag künstlerisch zu transformieren.“ Crescendo

Moritz Eggerts Kompositionsaufträge sind zahlreich und spektakulär. So erhielt er unter anderem Aufträge für die EXPO 2000, schrieb die erste zeitgenössische Komposition für den Wiener Opernball, ein Fußballoratorium, sowie die Musik der Eröffnungszeremonie für das Kulturprogramm der FIFA WM 2006 in Deutschland, ein Werk über die Nutzungsbedingungen von Google für die 100-Jahr-Feier der Frankfurter Goethe Universität und ein Wettbewerbsstück für den Internationalen Musikwettbewerb der ARD. Dazu kommen Werke für zahlreiche Institutionen, Festivals und Künstler, darunter die Münchener Biennale, musica viva, die Salzburger Festspiele und Osterfestspiele, die Ruhrtriennale, die Kronberg Academy, das Beethovenfest Bonn, die Europäischen Festwochen Passau und Orchester wie das Concertgebouworkest in Amsterdam, die Bochumer Symphoniker oder das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin.

Seine mittlerweile 19 abendfüllenden Opern und Musiktheaterwerke wurden an Häusern in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und England aufgeführt, z. B. an der Komischen Oper Berlin, der Oper Bonn, dem Landestheater Linz, dem Theater Luzern und der Oper Frankfurt. Sein Zyklus für Klavier solo, Hämmerklavier, gehört weltweit zu den meistgespielten Klavierwerken der Gegenwart, sein Liederzyklus Neue Dichter Lieben steht auf dem Pflichtprogramm zahlreicher Gesangswettbewerbe. Sein Werkkatalog nähert sich der Zahl von 300 Kompositionen, viele davon sind auf CD veröffentlicht.

Als Komponist wurde Moritz Eggert mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kompositionspreis der Osterfestspiele Salzburg, dem Schneider-Schott-Musikpreis Mainz, dem 1. Preis beim „Ad referendum“-Wettbewerb der SMCQ in Québec, dem Komponisten-Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung und dem Publikumspreis beim Malaysian Philharmonic Orchestra International Composers Award. 1998 erhielt er den Bayerischen Kunstförderpreis, 2016 den Louis Spohr Musikpreis. Wichtige Auslandsstipendien ermöglichten ihm unter anderem Aufenthalte in der Villa Massimo in Rom, der Cité Internationale des Arts in Paris und dem Deutschen Studienzentrum in Venedig, er war außerdem u. a. Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 2003 wurde er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, sowie 2009 der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur.

Seit Oktober 2010 hat Moritz Eggert eine Kompositionsprofessur an der Hochschule für Musik und Theater München inne, zahlreiche seiner Studierenden zählen schon jetzt zu den bekanntesten und international erfolgreichsten Vertreter:innen der jungen Komponist:innengeneration. Seit 2020 ist er Präsident des Deutschen Komponistenverbandes. Wichtige Gastdozenturen führten ihn u. a. nach Mainz („Mainzer Musikdozentur“) und die USA („Howard Hanson Visiting Professor, Eastman School of Music“).

Aktuell steht die Premiere seiner „Verschwörungsmythos“-Operette Die letzte Verschwörung an der Wiener Volksoper an, sowie neue Solokonzerte mit Orchester für die Solist:innen Elisabeth Kufferath und Konstantyn Napolov. In Vorbereitung ist auch die interaktive Videooper Kairosis, die auf youtube veröffentlicht werden soll.

www.moritzeggert.de

Photo: Mercan Fröhlich