Lisa Streich, geboren 1985 in Norra Rada Schweden, studierte Komposition und Orgel in Berlin, Stockholm, Salzburg, Paris und Köln bei u.a. Johannes Schöllhorn, Adriana Hölszky, Mauro Lanza und Margareta Hürholz. Meisterkurse u.a. bei Chaya Czernowin, Steven Takasugi, Hanspeter Kyburz und Daniel Roth runden ihre musikalische Ausbildung ab. Bis 2023 ist sie Kunststipendiatin an der NMH Oslo, mit Helmut Lachenmann als Mentor.
In ihrer Musik arbeitet sie gerne mit ihren eigens hergestellten motorisierten Instrumenten. Dabei fasziniert sie die Entsubjektivierung des Klanges, der in ihren Augen zu einem universellen Klang wird und somit von jedem und für jeden sprechen kann. Es interessieren sie im Besonderen auch die Kontraste, die sowohl auf visueller als auch hörbarer Ebene in einem Moment gleichzeitig inkongruent entstehen können. Gleichzeitig verfolgt sie ihr großes Interesse an imperfekten, wohl bekannten Akkorden aus Aufnahmen, die sie dezidiert auseinandernimmt und dann teilweise 40-stimmig als Material durch einen Orchestersatz webt.
»Lisa Streich hat ihre eigene Stimme«, sagt Alan Gilbert. »Die Musiker erkannten gleich die Qualität ihrer Musik und fanden ihr Werk besonders. (Blog der Elbphilharmonie)
Streich erhielt Kompositionsaufträge u.a. vom Lucerne Festival, den Berliner Philharmonikern, der Kölner Philharmonie, dem schwedischen Radiochor, dem Gothenburg Symphony Orchestra, vom Ensemble intercontemporain, Staatstheater Hannover, dem Münchener Kammerorchester und der Shizuoka Concert Hall. Gespielt wurde ihre Musik vom NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, Gothenburg Symphony Orchestra, Swedish Radio Orchestra, Norrköping Symphony Orchestra und dem Malmö Symphony Orchestra anlässlich des 250. Jubiläums der Royal Swedish Academy of Music mit einem Kompositionsauftrag für ein Concerto Grosso, dem Quatuor Diotima, ensemble recherche, Eric Ericsson Kammerchor, Nouvel Ensemble Moderne Montréal, Ensemble Musikfabrik und vielen anderen.
Musiktheatralische Werke entstanden für das Taschenopernfestival Salzburg zu den "Sieben Sinnen des Menschen" sowie für die Bayerische Staatsoper eine Schlussszene für Henzes „Wundertheater“.
Preise und Stipendien beinhalten u.a. den Cité des Arts Paris, Orchesterpreis der Anne-Sophie Mutter Foundation, Busoni Förderpreis der Akademie der Künste Berlin, das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium, den Rompreis der Villa Massimo, die Roche Young Commissions des Lucerne Festivals und den Komponisten-Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung. Im Jahr 2020 erhielt sie den ersten Claussen-Simon-Kompositionspreis, 2021 den Lilla Christ Johnson Composer’s Prize der Royal Swedish Academy of Music für ihr Werk AUGENLIDER und 2022 erhält sie den Heidelberger Künstlerinnenpreis. 2019 wurde Lisa Streich als Laureatin von ricordilab ausgewählt, einem internationalen Programm vom Verlag Ricordi Berlin zur Förderung junger KomponistInnen.
Lisa Streichs Werk ist bei Ricordi Berlin verlegt, Portrait-CDs erschienen 2018 bei WERGO / Zeitgenössische Musik und 2019 bei KAIROS.
Vorträge über ihre Musik führten sie u.a. an das Royal College of Music Stockholm, an die Columbia University New York, an die Sibelius Academy Helsinki und an das CRR de Paris. Der Dialog über Musik und Kunst und ihre Möglichkeiten liegt Streich sehr am Herzen.
Lisa Streich lebt auf Gotland, Schweden.
(Stand: Oktober 2023)
www.lisastreich.se